2009 Speikboden

Reisebericht Speikboden Ahorntal Südtirol vom 30.08. – 01.09.09


Teilnehmer: Wuffl, Chris, Heli, Bäda

Eine seit mehreren Tagen angekündigte Hammertagprognose für den 30.08.09 löste in uns das unstillbare Verlangen aus ins Ahorntal zum Speikboden zu fahren und FAI-Dreiecke gigantischen Ausmaßes in den Himmel zu zirkeln. Animiert durch die vorherigen Erfolge unserer Clubkameraden machten wir uns auf den Weg. Wuffl fuhr bereits am Sonntagnachmittag zusammen mit dem Chris vor, nachdem Wuffl zuvor die Glücksmomente eines Tandempiloten am Predigtstuhl in vollen Zügen ausgekostete hatte.

Nach der Durchfahrt des Felbertauerntunnels meldete die ölstandskontrollleuchte bei Helis Golf extremen Niedrigstand, was uns veranlasste die nächste Tankstelle aufzusuchen und das Defizit auszugleichen. Ein halbe Stunde später wurden wir von der Gendamerie gestoppt. Heli gelang es gerade noch seine fast geleerte Bierflasche in meinen Fußraum zu befördern. Heli wurde von dem netten Gendarmen freundlich aufgefordert, sich einer Alkoholkontrolle zu unterziehen - Ergebnis 0,07‰ also keinerlei Grund zur Beunruhigung und wir konnten unbehelligt den Fahrt fortsetzen. Wuffl informierte uns telefonisch, dass der Stallersattel um 22.15 Uhr schließt, wodurch wir gezwungen waren den Umweg über Lienz, Silian bis Bruneck zu nehmen. Die Info dass die Pizzeria Mausefalle am Zielort die Küche um 23.00 Uhr schließt, erforderte von uns um 22.55 Uhr eine kurz entschlossene telefonische Last Minute Bestellung zweier Pizzen, die wir angekommen um 23.20 zwar lauwarm dennoch sättigend zu uns nehmen konnten. Der Platz zwischen der Pizzeria und einem Maisfeld eignete sich hervorragend zur übernachtung in den Autos oder auch daneben.

Montag 31.08.09,

Sonnenschein, blauer Himmel, super Panorama, klare Luft  - was möchte sich also zwischen uns und Flüge über Sterzing, Fanes und retour ins Ahorntal stellen ?
Angekommen am Startplatz stellten wir fest, dass ca. 100 weitere Piloten von ähnlichen Vorhaben getrieben waren. Massenstart gegen 11.30 Uhr, pulkmäßiges Aufdrehen – Ernücherung. Basis maximal bei ca. 2.800 m bei schwacher Thermik, erste Absaufer waren auf dem Wege Richtung Bruneck zu beklagen, einige schmuggelten sich irgendwie noch bis kurz vor Bruneck, anderen gelang noch der Rückflug bis zum Landeplatz bei Sand in Taufers. Tröstenderweise befindet sich direkt hinter dem Landeplatz ein sehr schön angelegtes Naturbad mit freiem Eintritt und gutem Restaurant. Heli fuhr ein zweites Mal auf den Speikboden und meldete durchschnittliche Windgeschwindigkeiten um 35 km/h mit erheblich höheren Spitzen, wie wir später erfuhren. Diese Info bestärkte uns in unserem Vorhaben das Naturbad aufzusuchen. Nach ca. zwei Stunden wurden allerdings Gleitschirmflieger in großer Höhe bei der Talquerung Richtung Ahornach ausgemacht, „einer muss der Heli sein“. Chris deutete zum Himmel und sprach die bedeutungsvollen Worte – „unser Platz ist da oben“. Unverzüglich waren wir zur Auffahrt zum Startplatz Ahornach gerüstet, der auf ca. 1.300 m liegt und mit dem Auto bequem erreichbar ist. Heli war immer noch in der Luft und wartete auf uns geduldig bis wir endlich alle aufgedreht hatten. Ein eindrucksvolles Panorama erschloss sich uns und wir arbeiteten uns hoch bis über den Gipfel des Moosstocks 3.061 m. Gewaltig - Wuffel schoss gleich eine ganze Fotoserie. Bäda reichte seinen Flug ein, wen’s interessiert.

http://xc.dhv.de/xc/modules/leonardo/index.php?name=leonardo&op=show_flight&flightID=110203

Chris und Wuffl landeten am Startplatz Ahornach und genossen ihr Landebier in der untergehenden Sonne. Heli und Bäda ließen es sich am Landeplatz mit Brotzeitbankerl in Gesellschaft von zwei Salzburger Fliegern schmecken.
Da Mausefalle Ruhetag hatte, dinierten wir in der City von Sand in Taufers, die recht nette Lokale aufzuweisen hat. Chris studierte ausführlich im Internet die Wetterwerte und riet ins am Speikboden zu bleiben, da es woanders auch nicht besser zu werden versprach.

Dienstag 01.09.2009, Sonnenschein, blauer Himmel, super Panorama, klare Luft - was erwartet uns heute? Deutlich weniger Piloten am Startplatz, Chris startet gegen 11.45 als erster und - sucht vergeblich. 12.00 Uhr Bäda versuchte sein Glück und konnte sich gerade halten. Halbe Stunde später folgten Wuffl und Heli. Maximale Höhe bis 2.800 m bei mäßiger Thermik. Wuffl schaffte als erster die Talquerung Richtung Bruneck, kam über Grad an und verschwand dahinter. Einige Zeit später wurde ein Sky Antea im Anflug Richtung Landeplatz durch die Talausschnittsöffnung gesichtet. Bäda versuchte sein Glück, kam auch über Grad, mogelte sich etwas höher als am Vortag Richtung Bruneck und erreichte nach viel Gekurbele den Ort Issengo 10 km in westlicher Richtung hinter Bruneck. Die Anerkennung des Sportwarts für „die weiteste Außenlandung“ war ihm sicher. Nach erfolglosem Versuch per Anhalter zurück zukommen trat er die Heimfahrt mit den öffentlichen Bussen an, derweil sich die drei anderen Helden der Lüfte im Bade labten.

Gegen 18.40 Uhr Aufbruch Richtung Heimat. Wuffl und Bäda fuhren bei Heli, Chris fuhr direkt nach München. Diesmal ging’s durchs Antholzener Tal über den Staller Sattel. Da die Durchfahrt wegen Einspurigkeit mit einer Ampelanlage zeitlich geregelt ist, kommt man von Süden nur zwischen Halb und Dreiviertel und von Norden nur zur Vollen Stunde bis Viertel nach über den Sattel.
Unser erklärtes Ziel war es, den Stallersattel im Zeitkorridor zwischen 19.30 und 19.45 zu überqueren.
Heli meldete einen recht knappen Benzintankstand und dass man doch nach Tankstellen Ausschau halten möge. An der Einfahrt zum Antholzener Tal wurde auch gleich eine Agip-Tankstelle gesichtet - zwar auf der anderen Straßenseite aber man könne dort auch tanken. Heli zeige jedoch keinerlei Anstalten abzubiegen - vermutlich war das nicht seine Marke. Forsch fuhr er in das Aholzer Tal hinein, berechnend wie weit man noch mit dem Tankinhalt noch kommen könne, allerdings auch verbunden mit dem Hinweis, dass sich bergauf die Kalkulation als überdenkbar erweisen könnte. - Keine Tankstelle mehr weit und breit, die letzte Hoffnung eine Tankstelle im Ort Antholzen aufzuspüren zerrann und der Stallersattel stand erst noch bevor. Schließlich stoppte man dann doch einmal das Fahrzeug, um eine Befragung Einheimischer durchführen zu können. Die Auskunft „Ultimo in fondo“ was wohl so viel heißen soll „die Einzigste am Taleingang“ ließ Heli in hektischer Betriebsamkeit das Fahrzeug wenden und in flotter Fahrt Richtung Agip-Tankstelle aufbrechen. Schließlich wollte man noch die Durchfahrt um 19.30 Uhr packen. Gesagt getan mit einigen Geschwindigkeitsübertretungen gelang es uns tatsächlich die Startlinie an der Ampelanlage um 19.35 zu überqueren.

Die Heimfahrt bot ansonsten keine weiteren Vorkommnisse, außer einemgepflegten Imbisstopp im Pinzgau mit Blick auf die Resterhöhe.

Kommentar von allen vieren: Schee war’s wenn auch keine Strecken, tolle Landschaft, gerne wieder, sicherlich nicht das letzte Mal und zu überlegen dorthin nicht auch einmal einen Clubausflug zu machen mit Quartier in der Nähe vom Startplatz Ahornach.